Fachvortrag für Bildung auf dem Landesparteitag

Die Bildungspolitik ist einer der zentralen Anliegen der FREIE WÄHLER HESSEN. Da erscheint es nur konsequent, dass der Vorstand um den seit einem Jahr amtierenden Vorsitzenden Rudolf Schulz beim Landesparteitag in Wieseck den Arbeitskreis „Bildung“ ins Leben gerufen hat.

Unter Leitung von Cornelia Henkel, Rolf Leinz und Dr. Bernd Neubert treffen sich die Teilnehmer erneut am Samstag, 4. Juni, 10.30 Uhr in der Geschäftsstelle der FREIEN WÄHLER in der Gießener Friedrichstraße 14.

„Die Bildungspolitik ist ein zentrales Element der Landespolitik“, betonte Dr. Neubert, der als Prüfer für Mathematiklehrer als ausgewiesener Kenner der Materie gilt. Der Arbeitskreis, der allen Interessierten offen steht und damit das Motto „Gemeinsam Hessen verbessern“ der FREIE WÄHLER aufgreift, soll ein Papier erarbeiteten, das die Bildungseckpunkte der Landespartei dokumentiert. Denn „Kinder, Eltern und Pädagogen brauchen Verlässlichkeit“, wusste Cornelia Henkel, die in ihrem rund einstündigen Vortrag zahlreiche Aspekte der frühkindlichen Erziehung beleuchtete. Die Diplom-Sozialpädagogin und Lehrerin sowie Mitbegründerin des Instituts für systemische Fortbildung und Beratung (ibr) in Schwalmstadt betonte, dass neben Kita und Schule die Familie ein wichtiger Bildungsort sei. Dies gelte umso mehr, je jünger der Nachwuchs sei. Sie gab zu bedenken, dass die frühkindliche Entfaltung für die gesamte menschliche Entwicklung prägend sei und damit besonderer Beachtung bedürfe. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung, das in zahlreichen internationalen Gesetzen sowie im Bürgerlichen Gesetz und im Sozialgesetzbuch verankert ist“, erinnerte die Pädagogin mit über 30 Jahren Berufserfahrung an ein Grundrecht, für dessen Einlösung Kinder allerdings Fürsprecher brauchen. „Die Bildungshoheit der einzelnen Bundesländer führt zur Differenzierungen im Bildungsbereich“, drückte Henkel diplomatisch aus, dass zwar europaweit Studienabschlüsse anerkannt werden, es jedoch bei der Bestätigung mancher Zertifikate zwischen den Bundesländern knirscht. Sie betonte, dass Bildung, Erziehung und Betreuung als Einheit betrachtet werden sollten und hob hervor, dass es wichtig sei, bei Kindern die Neugier auf hohem Niveau zu halten. „Während der Besuch der Kita freiwillig ist, ist die Grundschule verpflichtend“, machte Henkel einen Stressfaktor beim Übergang in die Schule aus und plädierte für eine Abschaffung der Schulfähigkeitstests. Einfach, weil die Entwicklungsstufen beim Nachwuchs zu unterschiedlich seien. „Es gibt keine Stunde null beim Schulbeginn, denn Bildung findet von Geburt an statt“, sagte Henkel und forderte, dass alle Beteiligten zum Wohle des Kindes eine gleiche Sprache sprechen sollten. Das gebe den Kindern Sicherheit. Das, was ein Kind mitbringe, beispielsweise gute Manieren beim Essen, Begrüßungsrituale wie „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ sagen, muss es in der Schule wiedererkennen und anwenden können. Aus dem Bewährten kann es schöpfen und Neues dazu lernen. „Alle Kinder sollen ein Angebot bekommen, mit dem sie sich gut entwickeln können“, forderte die engagierte Pädagogin Henkel. Gemäß dem Motto „Wir machen Sachpolitik für die Menschen, unabhängig von ideologischen Schranken“ lud der Vorstand der FREIE WÄHLER HESSEN um den Vorsitzenden Rudolf Schulz und seinen Stellvertreter Engin Eroglu alle Interessierten ein, sich an der Diskussion und durch die Mitarbeit an dem Arbeitskreis zu beteiligen.


Der nächste Termin der Landesarbeitsgruppe Bildung findet am 04. Juni 2016 um 10:30 Uhr in der Landesgeschäftsstelle statt.